Little England
unterwegs auf Barbados, der östlichsten und englischsten Insel der Karibik
ORFWahrhaft karibisch, und dennoch unverkennbar britisch geprägt, so könnte man die Bevölkerung von Barbados beschreiben. Drei Jahrhunderte lang stand die karibische Insel durchgehend unter englischer Kolonialherrschaft – was ihr den Beinamen „Little England“ einbrachte. Ihr eigentlicher Name, „Barbados“, wurde der Antilleninsel von portugiesischen Seefahrern verliehen, die sich von den dort heimischen Fikusbäumen mit ihren langen Luftwurzeln an bärtige Männer – „os barbados“ – erinnert fühlten.
Als östlichster Vorposten der Karibik wurde die 430 Quadratkilometer große Koralleninsel in der Kolonialzeit zu einem wichtigen Handelszentrum. Und zu einem Ort, an dem die vielfältigsten Menschen – teils freiwillig, teils gezwungenermaßen, als Fracht der Sklavenschiffe – zusammenkamen. Insofern könne man Barbados als einen der ersten Orte der Globalisierung bezeichnen, meint der barbadische Filmemacher Mahmood Patel.
Denn bildlich gesprochen kam jeder, der hier lebt vor mehr oder weniger langer Zeit auf einem Schiff, einem Boot oder in einem Flugzeug auf die Insel. Heute ist die barbadische Lebensart ebenso westafrikanisch wie westeuropäisch geprägt. Der britische Einfluß ist immer noch spürbar – etwa bei den Pferderennen, die alle zwei Wochen auf der Grasrennbahn der „Garrison Savannah“ stattfinden.