• Wo sich altes und neues Arabien treffen

    eine Ö1 Studienreise in den Oman

    ORF
    Details

    Unscheinbar, dürr und knorrig wirken die Boswellia Bäume, deren als „Weihrauch“ bekanntes Harz im alten Rom mit Gold aufgewogen wurde und den Reichtum Arabiens in der Antike begründete. Macht man mit einem Messer kleine Kerben in ihre Rinde, setzen sich sogleich winzige, grünlich weiße Perlen an der Einschnittstelle ab.

    Ein paar Tage später wird dort ein dicker Tropfen hängen, den man abschaben und trocknen kann. Das weltweit beste Weihrauchharz wird heute – wie schon vor 3000 Jahren – in der omanischen Provinz Dhofar geerntet. Auf dem Souk ihrer Hauptstadt Salalah kann man sich einen Eindruck von der Vielfalt der im Oman erzeugten, duftenden Räucherwaren verschaffen.

    Aber auch andere aus dem Altertum gerettete Kulturgüter sind im Oman noch sehr lebendig. Etwa die Dhaus – jene schön geschwungenen Teakholz-Schiffe, auf welchen omanische Seefahrer bis nach Indien, China und Sansibar segelten. Oder das „Aflaj“-System – ein Netz tausende Jahre alter, steinerner Kanäle, die für die Wasserversorgung von omanischen Dörfern und Städten nach wie vor von zentraler Bedeutung sind.

    Rund 300.000 Quadratkilometer groß ist das im Südosten der arabischen Halbinsel gelegene Sultanat Oman. Innerhalb der letzten 40 Jahre hat es sich von einer auf Subsistenzwirtschaft beschränkten und isolierten Stammesgesellschaft zu einem gut strukturierten und in vieler Hinsicht liberalen, erdölexportierenden Staat entwickelt. Im Osten des Landes, an der Küste des omanischen Golfs, liegen die historische Hauptstadt Muscat und die sie umgebende „Capital Area“.

    In dieser stetig wachsenden Metropolregion präsentiert sich der Oman als ebenso aufgeklärtes wie traditionsbewusstes islamisches Land, in dem der Koran zwar gerne auf dem Smartphone gelesen wird, aber die Sicht auf Moscheen, Gebirge und Meer von keinen Wolkenkratzern verstellt wird.

    Produktions- und Sendedaten
  • Details

    Seine Geburtsstadt Košice beschrieb der ungarische Schriftsteller Sándor Márai als eine nicht nur literaturbegeisterte, sondern auch wahrhaft „europäische Stadt“. Als er im Jahr 1900 geboren wurde, gehörte die von Slowaken, Magyaren, Zipser-Deutschen und Juden bewohnte Stadt zum Königreich Ungarn. Heute liegt sie in der Ostslowakei und gilt als Hochburg der mitteleuropäischen Stahlindustrie.

    Die Buchhandlungen florieren immer noch. Und es ist nicht zuletzt dem Andenken an Márai zu verdanken, dass Košice, zusammen mit Marseille, zur „Europäischen Kulturhauptstadt 2013“ ernannt wurde. Mit einem abwechslungsreichen Programm versucht sich die 260.000 Einwohner-Stadt seitdem als Kulturtourismusdestination zu etablieren: Ein Kasernenareal aus der Zeit der Donaumonarchie wurde zum Kulturzentrum umgebaut.

    Das Theater Romathan schafft Bewusstsein für Kultur und Probleme der ostslowakischen Roma-Minderheit. Und das Projekt „Spots“ bringt frischen Wind in die Plattenbausiedlungen.

    Fährt man durch das ehemalige Galizien von Krakau nach Košice, kann man eine Region erkunden, die von ethnischer Vielfalt und kulturellem Reichtum geprägt ist. Ausgangspunkt der Ö1 Kulturreise ist Krakau, die „Perle Polens“. In der ehemaligen Residenzstadt der polnischen Könige gibt es nicht nur historische Sehenswürdigkeiten wie das Wawelschloss und die Tuchhallen zu besichtigen, sondern auch abgelegenere Viertel wie den sozialistischen Planbezirk Nowa Huta mit seiner 50er-Jahre-Architektur.

    Produktions- und Sendedaten
  • Little England

    unterwegs auf Barbados, der östlichsten und englischsten Insel der Karibik

    ORF
    Details

    Wahrhaft karibisch, und dennoch unverkennbar britisch geprägt, so könnte man die Bevölkerung von Barbados beschreiben. Drei Jahrhunderte lang stand die karibische Insel durchgehend unter englischer Kolonialherrschaft – was ihr den Beinamen „Little England“ einbrachte. Ihr eigentlicher Name, „Barbados“, wurde der Antilleninsel von portugiesischen Seefahrern verliehen, die sich von den dort heimischen Fikusbäumen mit ihren langen Luftwurzeln an bärtige Männer – „os barbados“ – erinnert fühlten.

    Als östlichster Vorposten der Karibik wurde die 430 Quadratkilometer große Koralleninsel in der Kolonialzeit zu einem wichtigen Handelszentrum. Und zu einem Ort, an dem die vielfältigsten Menschen – teils freiwillig, teils gezwungenermaßen, als Fracht der Sklavenschiffe – zusammenkamen. Insofern könne man Barbados als einen der ersten Orte der Globalisierung bezeichnen, meint der barbadische Filmemacher Mahmood Patel.

    Denn bildlich gesprochen kam jeder, der hier lebt vor mehr oder weniger langer Zeit auf einem Schiff, einem Boot oder in einem Flugzeug auf die Insel. Heute ist die barbadische Lebensart ebenso westafrikanisch wie westeuropäisch geprägt. Der britische Einfluß ist immer noch spürbar – etwa bei den Pferderennen, die alle zwei Wochen auf der Grasrennbahn der „Garrison Savannah“ stattfinden.

    Produktions- und Sendedaten
  • Unterwegs zwischen Bolongs und Mangroven

    Ökotourismus im Sine-Saloum Delta

    Österreichischer Rundfunk
    Details

    Etwa sechs Stunden dauert eine Autofahrt von der senegalesischen Hauptstadt Dakar ins Sine-Saloum Delta. Die Flüsse Siin und Saloum münden dort in den Atlantischen Ozean – und vermischen sich in einem 180.000 Hektar großen Ästuarium mit dem Meerwasser.

    Das Bild der Landschaft prägen labyrinthisch mäandernde Salzwasserläufe, im Senegal „Bolongs“ genannt, und von Mangroven gesäumte, savannenbewachsene Inseln. Im Süden des Deltas, bei Toubacouta, liegt ein kommunal betriebenes Wasser- und Naturschutzgebiet – die „Aire Marine Protégée de Bamboung“. Daran angeschlossen ist das ökotouristische Camp „Keur Bamboung“. Auf einer Insel gelegen, ist es nur mit einer motorisierten Piroge zu erreichen.

    Nach einer halbstündigen Bootsfahrt durch das Sine-Saloum Delta werden die Besucher in der Nähe des Dorfs Sipó, an einem schmalen Strand zwischen den Mangroven, von Babacar, einem Mitarbeiter des Camps, auf einem Eselskarren abgeholt. Kommt man im Juli, während der Regenzeit, ist die Landschaft sattgrün und in weiches Licht getaucht. Sipó liegt am Ufer eines Bolong und besteht ausschließlich aus strohgedeckten Lehmhütten.

    Sie sind von Baobab- und Balsabäumen umgeben und haben sorgfältig bepflanzte, ummauerte kleine Gärten. Durch Landwirtschaft, sagt Babacar, könne man hier jedoch gerade einmal den Eigenbedarf abdecken.

    Produktions- und Sendedaten